Dr. LEIRER's Gesundheitsforum

Neues aus der Welt der Medizin
Suche
Die Frühjahrsmüdigkeit
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.04.2010
‚Eos aber, die Göttin, erstieg den hohen Olymp, Zeus und den anderen Göttern das Tageslicht zu verkünden.’ So beschreibt der große Homer im zweiten Gesang seiner monumentalen Ilias den Sonnenaufgang. Auch uns geht es so, denn wir erleben Tag für Tag, dass das Licht die Finsternis besiegt. Ganz besonders machen sich diese Empfindungen im Frühjahr bemerkbar, wenn die Tage länger werden und wir eigentlich mit frischer Energie nach dem langen Winter in die erwachende Welt starten sollten. Doch halt – immer wieder kann ein gewichtiges Handicap gleichsam aus dem Nichts daherkommen und die Aufbruchsstimmung gewaltig trüben: die Frühjahrsmüdigkeit !

Alle Jahre wieder wundern sich viele Leute über ihren mangelnden Antrieb und quälende Energielosigkeit, ohne den Mechanismus so richtig zu durchschauen, der für dieses Phänomen verantwortlich ist. Dennoch bedeuten die ersten warmen Tage im Frühjahr für viele Menschen Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel und sogar ernsthafte Kreislaufprobleme. In manchen Jahren fühlt sich nahezu die Hälfte der Bevölkerung gereizt, abgeschlagen, müde und antriebslos. Es kann in weiterer Folge gut einen Monat dauern, bis sich der Körper an die Frühjahrstemperaturen gewöhnt hat. Darüber hinaus sorgen Wettercapriolen, wie wir sie vom launischen Aprilwetter her kennen, noch für eine weitere Verlängerung der Adaptierungsphase. Ständige Wechsel zwischen warm und kalt belasten den Kreislauf, weil sich die Blutgefäße weiten und consecutiv der Blutdruck sinkt, wodurch man sich wiederum schlapp fühlt. Während des Winters ist außerdem die Körperkerntemperatur geringgradig verringert, und steigt erst im Frühjahr wieder auf ihren Normalwert von circa 37 Grad Celsius an. Unter dieser Adaptierung ächzt der Körper ganz gewaltig.

Was kann man nun tun, um die typischen Beschwerden der Frühjahrsmüdigkeit möglichst hintan zu halten oder gar ganz zu vermeiden ? Dafür gibt es mehrere probate Mittel, die durchaus geeignet sind, das Wohlbefinden auch in der Übergangsphase nachhaltig zu steigern. Aus einer Studie von Wissenschaftlern der Georgetown University in Washington (U. S. A.) weiß man, dass die beiden körpereigenen Hormone Serotonin (gewissermaßen für die Aktivierung des Körpers und für gute Stimmung zuständig, es wird unter Lichteinfluß produziert) und Melatonin („Schlafhormon“, das für erholsamen Schlafen in der Nacht sorgt) an der Entstehung des Syndroms beteiligt sind. Daher muß man sich fragen, wie man den Regelkreis dieser Substanzen postiv beeinflussen kann. Es ist evident, dass umso mehr Serotonin produziert wird, je länger unser Körper einer möglichst natürlichen oder naturnahen Lichtquelle ausgesetzt ist. Im selben Ausmaß wird im umgekehrten Weg die Produktion von Melatonin gedrosselt, wodurch der ganze Körper insgesamt sozusagen „munterer“ wird. Da sich die innere Uhr des Menschen allerdings erst langsam umstellen muß und dieser Vorgang nicht übertrieben geregelt vor sich geht, dauert es einfach ein wenig, bis man sich so richtig an die erblühende Natur gewöhnt hat. Das ganze läuft weitgehend in einem Rhythmus ab, den wir von vielen Tieren kennen, die in der dunklen Jahreszeit Winterschlaf halten.

So - das klingt ja alles recht gut, aber nochmals: was kann man denn nun wirklich tun, um möglichst schwungvoll in den Frühling zu starten ?

Bewegung ist in jedem Fall gut, und wenn sie noch dazu im sonnigen Freien stattfindet, bringt sie doppelten Vorteil, denn dann trainiert sie nicht nur den Kreislauf, sondern kurbelt zusätzlich den Hormonhaushalt an.

Wechselduschen fördern die Durchblutung im gesamten Körper. Dabei müssen Sie beachten, dass die kalte Dusche zum Schluß an der Reihe sein soll.

Keinesfalls darf man den Kreislauf überfordern, vielmehr muß der Bewegungsaufbau schrittweise erfolgen.

Eine gesunde fettarme Ernährung mit viel Gemüse, Obst, magerem Fleisch und Vollkornprodukten ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen sowie Spurenelemente, wodurch sich eine Optimierung des Stoffwechsels wie von selbst ergibt (sie stellt ganz nebenbei auch alle Jahre wieder den ersten Schritt zur Bikinifigur dar).

Es mag vielleicht ein wenig seltsam klingen, aber kräftige Farben bei Ernährung (frisches Obst) und Kleidung heben ebenfalls die Stimmung und sind dazu geeignet, die Frühjahrsmüdigkeit leichter zu verscheuchen.

Wenn man all diese Punkte beachtet und danach handelt, müsste es eigentlich relativ leicht gelingen, die Frühjahrsmüdigkeit rasch zu überwinden. Aber Achtung: es gibt immer wieder einzelne Patienten, die es auch nach einigen Wochen nicht schaffen, die Müdigkeitsphase hinter sich zu lassen. Sollte dieser Fall eintreten, ist Vorsicht geboten, denn hinter einer anhaltenden derartigen Störung kann auch eine wesentlich ernstere Ursache stehen. Dafür kommen folgende Krankheiten in Betracht:

Fatigue-Syndrom (chronischer Erschöpfungs-zustand)
Depression
Hypothyreose (Schilddrüsenunter-funk-tion)
Herz- & Kreislauferkrankungen
Anaemie (Blutarmut)
Immun-schwchesyndrom
Haematologische Erkrankungen (Blutkrankheiten)
etc.


All diese Zustandsbilder erfordern unbedingt eine genaue medizinische Abklärung und tolerieren keine Verschleppung ! Aus diesem Grunde sollten Sie Ihren Körper immer genau beobachten und ärztlichen Rat einholen, sobald Sie ungewöhnliche Symptome an sich bemerken, die über das normale Maß einer Frühjahrsmüdigkeit hinausgehen. Versuchen Sie nicht zu lange, sich alleine mit Hausmitteln zu behelfen, sondern nehmen Sie die Hilfe Ihres Hausarztes in Anspruch ! Er kann abschätzen, ob es sich um eine harmlose jahreszeitliche Erscheinung, oder um eine ernsthafte Erkrankung handelt !

Die Rhinitis
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.01.2010
Der Schnupfen kann in vielen Formen auftreten - lassen Sie sich nicht erwischen !
Das Gewitter im Kopf
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.04.2009
Die Migraine ist eine furchtbar lästige Krankheit ! Vermeiden Sie nach Möglichkeit alle gefährlichen Risikofactoren, die sie begünstigen können !
Lactoseintoleranzsyndrom
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.04.2009
Beobachten Sie Ihren Körper - auch Sie könnten zu jenen gehören, die den Milchzucker nicht vertragen !
Mycosen und Pilze
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.10.2008
Vermeiden Sie Nicotin, betreiben Sie Sport, und essen Sie gesund - dann werden die heimtückischen Pilze keine Chance bei Ihnen haben !
Fructosemalabsorption
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.07.2008
Nicht alle Obstsorten sind gesund, wenn man Fructose nicht verträgt ! Checken Sie rechtzeitig Ihren Speiseplan !
Stroke
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.01.2008
Vermeiden Sie Nicotin, betreiben Sie Sport, und essen Sie gesund - dann wird Sie der Schlag nicht so bald treffen !
Der Mb. Parkinson
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.07.2007
Achten Sie auf einen gesunden Lebensstil - dann können Sie auch mit dem
Mb. Parkinson lange ein durchaus normales Leben führen !
Das Antiinfectivum
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.01.2007
Vergessen Sie unbegründete Vorbehalte gegen eine antibiotische Therapie - diese Medikamente sind ein Segen !
Morsche Knochen
Veröffentlicht von Dr. Hannes K. LEIRER in Dr. LEIRER's Gesundheitsforum • 01.10.2006
Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, denn nur dann sind Sie wirklich vor der gefährlichen Osteoporose geschützt !
Dr. Leirer's Gesundheitsforum informiert über Neues aus der Welt der Medizin !